Haus des Ankommens Saarbrücken , Datum: 08.05.2024, Format: Meldung, Bereich: Projekte

  • Projekt: Haus des Ankommens Saarbrücken
  • Träger: Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Saarbrücken
  • Projektlaufzeit: 01.05.2023 bis 30.04.2026
  • Gesamtausgaben: 1,1 Mio. EUR
  • Fördersumme: 0,97 Mio. EUR
  • Spezifisches Ziel: Stärkung und Weiterentwicklung der legalen Migration

"Wo muss ich mich anmelden nach meiner Ankunft in Saarbrücken, wie lange darf ich mit meinem ausländischen Führerschein in Deutschland Auto fahren, warum muss ich eigentlich Rundfunkgebühren bezahlen, und wie finde ich heraus, in welche Schule mein Kind gehen soll?" Das sind nur einige der Fragen, die Menschen beschäftigen, die in Saarbrücken neu ankommen.

Die ersten Antworten sollen sie künftig im Haus des Ankommens erhalten. Zentral gelegen, aus allen Richtungen gut erreichbar, sichtbar und barrierefrei, soll das Haus des Ankommens die erste Anlaufstelle für Menschen aus dem Ausland werden. Das gleichnamige Projekt schafft dafür die Grundlagen. Seit Mai 2023 arbeiten die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) und die Landeshauptstadt Saarbrücken an der Bedarfsanalyse und am Konzept für die Testphase, die im September 2024 starten soll.

Das Projektteam hat sich zunächst umgeschaut bei Willkommenszentren in anderen Städten und gute Praxisbeispiele gefunden. Es hat aber auch festgestellt, dass jede Stadt ihr eigenes Konzept benötigt, da die Strukturen unterschiedlich sind. Das Trägerkonzept, das Kooperationsnetzwerk, die Arbeitsweise, das Wissensmanagement und das Schulungskonzept für das Beratungsteam müssen vor Ort entwickelt und aufgebaut werden. Schritt für Schritt tastet sich das Projektteam heran. Das Wissenschaftsteam untersucht die bestehenden Ankommensstrukturen und gibt Impulse für die Konzeptentwicklung. Parallel dazu finden Strategiegespräche mit Trägern von Beratungsstellen, Kammern und Behörden statt. In den Gesprächen geht es darum herauszufinden, wie die Schnittstellen der Zusammenarbeit gestaltet werden können: Wer kann Beratungsstunden im Haus des Ankommens übernehmen? Wie kann der Informationsfluss so gestaltet werden, dass das Beratungsteam stets auf dem aktuellen Wissensstand ist? Welche Informationsveranstaltungen können, in Präsenz oder digital, im Haus des Ankommens stattfinden?

Logo des Projekts Haus des Ankommens Saarbrücken Logo des Projekts Haus des Ankommens Saarbrücken Quelle: htw saar

Zweimal im Jahr tagt die Lenkungsrunde, zu der unter anderem mehrere Landesministerien, Verbände, Kammern und der Integrationsbeirat gehören. Das Projekt zeigt schon jetzt, dass es absehbar nicht nur zu Verbesserungen für Neuzugewanderte führen wird, sondern dass der Austausch und die Workshops dazu beitragen können, die Kommunikation und Abläufe im weit verzweigten Integrationsnetzwerk zu optimieren. Zu letzterem gehören nicht nur die einschlägigen Beratungsstellen, Behörden und Migrantenorganisationen, sondern – mit Blick auf die Fachkräftesicherung – auch Unternehmen, die Arbeitsverwaltung und wirtschaftsnahe Beratungsstrukturen. Das Haus des Ankommens kann künftig eine zentrale Rolle als Umschlagplatz für Informationen und als Ort der Unterstützung sowohl der Neuzugewanderten als auch der sie beschäftigenden Unternehmen einnehmen. Schon jetzt erprobt das Projekt im Baustein Mentoring, wie Beschäftigte aus dem Ausland durch Ehrenamtliche bei der gesellschaftlichen Integration unterstützt werden können.

Wenn das Haus des Ankommens seinen Testbetrieb startet, werden an vier Tagen pro Woche jeweils drei Beraterinnen und Berater ihr Bestes geben. Das Wissenschaftsteam wird die Erfahrungen evaluieren. Wenn das Haus des Ankommens nach Projektende im Frühjahr 2026 in den Regelbetrieb übergeht, soll dieses Willkommenszentrum aus der Saarbrücker City schon nicht mehr wegzudenken sein.