Familien im Zentrum - Psychosoziales Zentrum Oldenburg/IBIS e. V. ,
Projektsteckbrief
- Projekt: Familien im Zentrum - Psychosoziales Zentrum Oldenburg/IBIS e. V.
- Träger: IBIS-Interkulturelle Arbeitsstelle e.V., Oldenburg
- Projektlaufzeit: 01.12.2022 bis 30.11.2025
- Gesamtausgaben: 2,0 Mio. EUR
- Fördersumme: 1,8 Mio. EUR
- Spezifisches Ziel: Stärkung und Weiterentwicklung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems
Das Projekt bietet eine bedarfsorientierte psychosoziale Unterstützung für vulnerable asylsuchende Menschen sowie schutzsuchende Menschen aus der Ukraine mit dem Fokus auf Kindern, Jugendlichen und ihre Familien bzw. Betreuungspersonen.
"Familien im Zentrum - Psychosoziales Zentrum Oldenburg/IBIS e. V." wird im Rahmen des Psychosozialen Zentrums (PSZ) der Menschenrechtsorganisation IBIS – Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e. V. durchgeführt. IBIS e. V. setzt sich für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und ein demokratisches, friedliches und solidarisches Miteinander von Menschen jeder Herkunft ein. Der räumliche Wirkungskreis des Projektes umfasst die Stadt Oldenburg und die Landkreise Oldenburg, Ammerland, Cloppenburg und Friesland im Bundesland Niedersachsen.
Die Hauptzielgruppe des Projektes sind vulnerable asylsuchende Menschen sowie schutzsuchende Menschen aus der Ukraine – mit dem Fokus auf Kindern, Jugendlichen und ihre Familien/Betreuungen.
Das Projekt zeichnet sich aus durch eine interdisziplinäre psychosoziale Perspektive, in deren Fokus die komplexen Wechselwirkungen zwischen individuellen psychologischen Prozessen (bspw. Traumatisierung) und sozialen Kontexten (bspw. rechtliche und familiäre Kontexte) stehen. Im Projekt ist ein mehrsprachiges und multiprofessionelles Team aus pädagogischem, psychologischem und therapeutischem Fachpersonal tätig, welches die Zielgruppe in ihrem Ankommens- und Teilhabeprozess psychosozial begleitet.
Der Zielgruppe wird eine bedarfsorientierte psychosoziale Unterstützung angeboten. Diese umfasst zum einen niedrigschwellige psychosoziale Beratung und psychologische/(psycho-)therapeutische Angebote im Einzel- und Gruppensetting. Ziel des Angebotes ist, frühzeitig besondere Schutzbedarfe und spezifische psychosoziale Versorgungsbedarfe zu identifizieren und zu adressieren.
Vulnerable Asyl-/Schutzsuchende, die bspw. Formen von Gewalt wie Folter, weibliche Genitalverstümmelung und Menschenhandel erlebt haben, erhalten emotionale erste Hilfe und werden bei ihren psychischen Verarbeitungs- und Heilungsprozessen pädagogisch, psychologisch und (psycho-)therapeutisch begleitet. Bei Bedarf wird zudem an spezifische Unterstützungs-, Beratungs- und Versorgungsangebote vermittelt (z. B. Psychiatrie und Suchthilfe).
Zum anderen wird die Zielgruppe durch Gruppenaktivitäten entlastet und in Seminaren über wichtige Themen informiert (bspw. Familienthemen, Teilhabe, besondere Schutzbedürftigkeit, Psychoedukation und Selbstfürsorge).
Das Projekt zielt durch sein umfassendes psychosoziales Angebot ab auf Ressourcenaktivierung und -unterstützung sowie die Stärkung von Resilienz- und Schutzfaktoren. Dies bewirkt eine psychische Stabilisierung der Hauptzielgruppe und dadurch nachhaltige Stärkung ihrer Handlungsfähigkeit und Teilhabeprozesse.
Die zweite Projektzielgruppe sind Fachkräfte und Sprachmittelnde, die mit Asyl-/Schutzsuchenden arbeiten. Für diese werden Workshops angeboten sowie Wissens- und Methodenbroschüren entwickelt. Ziel ist, sie über die psychosozialen Hintergründe der Hauptzielgruppe aufzuklären, ihnen neues Fach- und Methodenwissen zu psychosozialen Themen (v. a. Vulnerabilität) und Teilhabe zu vermitteln und dadurch Austausch-, Reflexions- und Professionalisierungsprozesse anzustoßen.