Du für Brandenburg – Ehrenamt in ländlichen Regionen , Datum: 05.12.2024, Format: Meldung, Bereich: Projekte

Ländliche Regionen stehen vor speziellen Herausforderungen, die die Integration von Menschen erschweren können. Das AMIF-geförderte Projekt "Du für Brandenburg" adressiert diese Herausforderungen und schafft Möglichkeiten für Teilhabe und Begegnung in kleineren Städten und ländlichen Gebieten.

  • Projekt: Du für Brandenburg
  • Träger: GoVolunteer e.V.
  • Projektlaufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2026
  • Gesamtausgaben: 1,0 Mio. EUR
  • Fördersumme: 0,9 Mio. EUR
  • Spezifisches Ziel: Stärkung und Weiterentwicklung der legalen Migration

Nach dem Erfolg des AMIF-geförderten Projekts "Du für Berlin" startete GoVolunteer Anfang 2024 das Projekt "Du für Brandenburg", das ebenfalls mit Mitteln des AMIF gefördert wird. Während in urbanen Zentren wie Berlin viele Angebote bereits bestehen, stehen Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten in ländlichen Regionen vor anderen spezifischen Herausforderungen, die die Integration erschweren: Oft fehlen Netzwerke, gesellschaftliche Anschlussmöglichkeiten oder digital auffindbare Informationen zu sozialem Engagement. "Du für Brandenburg" hilft dabei, diese Lücken zu schließen und schafft für Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten aus Drittstaaten Möglichkeiten für Teilhabe und Begegnung in kleineren Städten und ländlichen Gebieten.

Viele der Partnerorganisationen - gemeinnützige Projekte und soziale Initiativen in Brandenburg - hatten bisher wenig Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Migrantinnen, Migranten und Geflüchteten. Mit Beratungsangeboten für Partnerorganisationen sensibilisiert GoVolunteer den gemeinnützigen Sektor in Brandenburg für Themen wie interkulturelle Öffnung und die Einbindung migrantischer Perspektiven. Sie vermitteln, wie komplexe Herausforderungen in einfacher Sprache gelöst werden können, wie Engagement attraktiv und flexibel gestaltet wird, und wie langfristig Helfende an die eigenen Organisationen gebunden und deren Potenziale entfaltet werden können. So sichern sie Integration auf Augenhöhe und die Zukunft des Ehrenamts auch in strukturschwachen Räumen.

Ein Neuanfang in Lübbenau – Erfolgsstory von Valentyna bei "Du für Brandenburg"

Valentyna flüchtete 2022 vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine nach Brandenburg. Ihr Neuanfang in Deutschland war schwierig, sie fühlte sich isoliert und stand vor vielen sprachlichen und sozialen Barrieren. Über "Du für Brandenburg" fand sie ein Ehrenamt an einer Förderschule in Lübbenau, wo sie einen Jungen im Rollstuhl betreute. Drei Mal pro Woche unterstützte sie ihn bei alltäglichen Aktivitäten und machte mit ihm Spaziergänge. Durch dieses Engagement konnte sie ihre Sprachkenntnisse verbessern und das Gefühl erlangen, wieder Teil der Gesellschaft zu sein. Ihr Engagement öffnete ihr schließlich die Tür zu einer Festanstellung als Migrationssozialarbeiterin.

Wirkung und Erfolg des Projektes

Die Projekte "Du für Brandenburg" und Du für Berlin konnten bisher bereits über 230 Menschen in ehrenamtliche Tätigkeiten vermitteln und damit wichtige gesellschaftliche Impulse setzen. "Du für Brandenburg" hat seit seinem Start 70 Teilnehmende begleitet, von denen 35 eine Ehrenamtsstelle fanden.

Die Zwischenevaluation, die auf einer Selbsteinschätzung der Projekt-Teilnehmenden basiert, liefert beeindruckende Ergebnisse:

  • 90 Prozent der aktiven Teilnehmenden berichten von einer Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse sowohl für den Alltag als auch im beruflichen Kontext;
  • 95 Prozent fühlen sich durch die Programme "Du für Brandenburg" und "Du für Berlin" offener und kommunikativer;
  • 91 Prozent gaben an, ihre Fähigkeiten im Umgang mit Konflikten verbessert zu haben;
  • 98 Prozent erleben durch ihre Teilnahme eine spürbare gesellschaftliche Teilhabe und sehen ihr Engagement im sozialen Bereich als sinnstiftend.

Die wachsende gesellschaftlichen Polarisierung macht es für Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung schwieriger, sich erfolgreich zu integrieren. Das AMIF-geförderte Projekt "Du für Brandenburg" hilft mit seinem innovativen, ganzheitlichen Ansatz aktiv zum Abbau von Vorurteilen beizutragen, zu fördern und das Engagement von Geflüchteten sowie Migrantinnen und Migranten sichtbar zu machen. Gerade in Zeiten verstärkter Spannungen spielen solche Projekte eine zentrale Rolle, um Integration auf Augenhöhe zu ermöglichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig zu stärken.